40 Jahre alz

Vier Jahrzehnte Menschen, Ideen und Geschichten: Das Arbeit und Lernzentrum feiert Jubiläum und blickt zurück

Das Arbeit und Lernzentrum (alz) wird 40 und kann viel erzählen. Geschichten von einem unerwarteten Umzug und der Betonwüste, die zur blühenden Oase wurde. Von einem geheimen Bananenkeller, Bundeswehrstiefeln und einem Arbeitsplatz, an dem viele Menschen ihre Zukunft gestaltet haben – und es bis heute tun. Es sind vier ereignisreiche und spannende Jahrzehnte, die beweisen, dass mit Kreativität, Flexibilität, Durchhaltewillen (und ab und zu ein wenig Glück) viele Ideen Wirklichkeit werden können.

40 Jahre wollen gefeiert werden! Am Freitag, 13. September ab 11 Uhr wird das alz sein Vierzigjähriges gemeinsam mit seinen Kunden und der Nachbarschaft feiern. Mit dabei sind auch Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte, Ortsamtsleiter Gunnar Sgolik und der Geschäftsführer Jobcenter Bremen Thorsten Spinn.

Wo früher Bundeswehrstiefel über die Theke gingen
Seinen Sitz hatte das alz ab 1984 zunächst in Farge, allerdings waren die Angebote auf verschiedene Standorte verteilt. Das änderte sich Anfang der 2000er. In der Hermann-Fortmann-Straße in Vegesack (Grohn) stand die ehemalige Bekleidungskammer der Bundeswehr zum Verkauf. Mit 10.000 m² Grundstück, Lagerhallen und Bürogebäuden bot sie ausreichend Platz, um alle Beschäftigungsangebote und die Verwaltung an einem Ort zu vereinen. Also schlug das alz zu und kaufte das Areal Ende 2003 von der Bundesrepublik Deutschland.

Bananenkeller und Tiefkühlraum
Es folgten umfassende Sanierungs-, Renovierungs- und Umbaumaßnahmen, bei denen es ein paar unerwartete Entdeckungen gab. Einen Bananenreifraum mit jeder Menge Haken an der Decke beispielsweise oder einen Tiefkühlraum. Letzterer wird heute als Lager genutzt und auch der Bananenkeller ist als Erinnerung an die Geschichte des Gebäudes erhalten geblieben. „Vor der Bundeswehr-Bekleidungskammer war hier das Edeka Warenverteilzentrum für die Region“, erklärt Ulrich Ipach. „Nach zehn Jahren war ihnen das Areal aber zu klein geworden und sie zogen um“, so der ehemalige alz Geschäftsführer.

Der Umzug: Tiefenentspannt bis zum Großbrand
2004 wurde das MöbellagerNord am neuen Standort eröffnet. Der Umzug der Werkstätten und der Verwaltung sollte peu à peu passieren. Besonders die Verwaltung plante, den Umzug mit viel Vorlauf anzugehen. „Wir hatten da gar keinen Druck“, erinnert sich Carmen Jorek. Ein Großbrand in den Werkstätten am Bernhardtring (Farge) im Juli 2007 beschleunigte das Ganze jedoch, sodass alle Bereiche samt Belegschaft im Rekordtempo nach Vegesack zogen. „Die Räume hatten wir zum Glück kurz vor dem Brand fertig bekommen“, berichtet Geschäftsführerin Jorek.

Grüne Oase statt Müllcontainer
Glück hatte das alz auch bei einem besonderen Projekt: dem UrbanGardening. „Wir brauchten Platz für einen Grünmüllcontainer und fanden, dass sich der ungenutzte Platz nebenan gut eignen würde“, erinnert sich Ulrich Ipach. Schnell erkannte er jedoch, dass der überwucherte Flecken zwischen alz-Gelände und Getränkemarkt viel größere Möglichkeiten barg. „Ein Vereinsmitglied hatte in Andernach das städtische Gärtnern kennengelernt und war davon begeistert. Das Grundstück eignete sich dafür perfekt“, erzählt Ipach. Also nahm er Kontakt mit dem zuständigen Mitarbeiter von der Wirtschaftsförderung Bremen (wfb) auf. Ihr gehörte das Areal.
Als gelernter Landschaftsgärtner war dieser schnell von der Idee überzeugt, sodass das alz das Stück Land für drei Jahre pachten durfte. „Dann waren es noch mal drei Jahre und mittlerweile dürfen wir es unbefristet nutzen“, so Ipach. Fast zehn Jahre sind seither vergangen. Aus einem zugewucherten und vernachlässigten Gelände ist eine grüne Oase geworden. Davor stand jedoch viel Arbeit. „Wir mussten erst mal alles freilegen. Dabei haben wir entdeckt, dass einige Bereiche gepflastert waren. Außerdem haben wir viele Steine gefunden, die wir bei der Gestaltung des Areals verwenden konnten“, berichtet Ulrich Ipach.

Dies sind nur einige Geschichten und die in aller Kürze. Sie möchten mehr wissen? Eine ausführliche Historie von den Anfängen über die Entwicklung und Positionierung des Beschäftigungsträgers bis zu vergangenen und aktuellen Projekten sowie zu Zukunftsplänen finden sich unter: www.alz-bremen.de/unternehmensgeschichte